Entspannte Gesichter, lockeres Radeln – sonst eher ein seltener Anblick bei den Radfahrenden auf der Walter-Kolb-Straße. Doch am 3. Juni war alles anders. Der Weltfahrradtag wurde in Frankfurt angemessen gefeiert: wir haben gemeinsam mit vielen anderen Initiativen auf der Walter-Kolb-Straße in Sachsenhausen für mehrere Stunden einen neuen Radweg gebaut. Zahlreiche Menschen sind vorbeigekommen und haben die Freiheit genossen.

Ein Lastenrad, voll beladen mit Verkehrspylonen und einem breiten roten Teppich.
Wer braucht schon ein Auto?

Und nicht nur in Frankfurt haben wir ein Zeichen gesetzt. In ganz Deutschland wurden in 28 Städten Pop-Up-Radwege aufgebaut und so für ein paar Stunden gezeigt, wie Verkehr auch gehen kann: entspannt, komfortabel und sicher.

Alles wie geplant

Nachdem wir letztes Jahr schon sehr viel Erfahrung gesammelt haben, war die Aktion fast ein Kinderspiel. Die Abstimmung mit Polizei und Ordnungsamt hat zuletzt doch hervorragend geklappt, sodass wir von der Stadt zahlreiche Verkehrspylone gestellt bekamen, die wir in die Windeseile über die 600 m der Walter-Kolb-Straße bis zur Schweizer Straße verteilt haben. Wenigstens am Anfang konnten wir sogar wortwörtlich den roten Teppich ausrollen und die Straße rot machen.

Der rote Teppich ausgerollt und mit Pylonen abgesichert: so entsteht ganz fix ein Fahrradweg.
Da uns viele Menschen darauf angesprochen haben, dass der Teppich ja viel zu kurz sei: wir freuen uns über eine Spende von 600 m Teppich, bei Interesse gerne melden!

Inzwischen haben wir auch erfahren, dass für den Sommer tatsächlich geplant ist, auf der Walter-Kolb-Straße den Radweg fortzuführen. Es tut sich also was in Frankfurt! Wir freuen uns drauf.

Es muss schneller gehen!

Doch noch immer geht der Radwegeausbau schleppend voran, und wird auch in der Politik immer noch diskutiert, obwohl die Vorteile inzwischen wirklich hinlänglich bekannt sind. Der aktuelle Hickhack um die Koalitionsverhandlungen in Frankfurt dreht sich nicht zuletzt auch um die Mobilität.

Die Mobilitätswende ist von enormer Bedeutung, wenn wir die drohende Klimakatastrophe noch verhindern wollen. Dabei wird das Fahrrad als klimaneutrales Fortbewegungsmittel eine große Rolle spielen. Aber nicht nur das: Radwege verringern Lärm, verbessern die Luftqualität und machen Platz auf der Straße für Bäume, Bänke, Spielplätze.

Wir hoffen, mit unserer Aktion ein deutliches Zeichen gesetzt zu haben und wünschen uns, dass die Politik unsere Forderungen nach einem schnelleren und stärkeren Radwegeausbau aufgreift.

Radfahrende auf dem Pop-Up-Radweg
So schön kann Radfahren sein, auch in der Stadt.

Wir bedanken uns bei allen Helfer:innen und Teilnehmer:innen. Bis zur nächsten Aktion!

Wir sehen uns auf der Straße!

Der Pop-Up-Radweg wurde durchgeführt von folgenden Initiativen:

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